Mittwoch, 24. April 2013

Die Gespräche sind unbekannt verzogen

Es waren Nachbarn der Art wie sie sich jeder wünscht und erinnerte mich an die Gauloises-Werbung im Kino ("sonst gibt es eine Beschwerde"). Nach dem Guten Tag machte die eine gleich darauf aufmerksam, daß ein Strauch bei ihr rüberhänge und ob ich den nicht beseitigen könnte, sie habe das schon dem Vormieter gesagt, der habe aber nie reagiert. Ich entfernte das, weil ich es sowieso entfernt hätte, obwohl als Mieter gar nicht dafür zuständig, sie bedankte sich und ich war bedient. Später kauften wir das Grundstück. Mit ihr habe ich nie wieder gesprochen, bin ihr aber kaum mehr begegnet. Mit ihrem Mann gab es noch 2 unangenehme Begegnungen, seitdem ist diese Art der Kommunikation auch auf geheimnisvolle Weise verschwunden und nie wieder aufgetaucht. ("diese Art der Gespräche wohnt hier nicht mehr"). Ähnlich das Bild mit dem Nachbarn der Westseite.
Da gab es ein paar Versuche und ich hätte das Gespräch über den Garten und vereinzelt anderes aufrecht erhalten, aber die Antipathien mischten sich schnell in die Gespräche ein, obwohl sie dort gar nicht wohnten. Eine vertrocknete Tuja war wohl der Auslöser oder die Gartengestaltung oder sonst irgendwas. Irgendwann versuchte ich nicht mehr darüber nachzudenken, wenn ich es auch unangenehm fand, Sprachlosigkeit in einem Nachbarschaftsverhältnis wohnen zu haben, da man dem nicht mehr entkommt, zumal ich ihn öfters sah als den Grillparty-Polizeirufer-Nachbar.
Ich entfernte die vertrocknete Tuja und er schlug vor, in die Lücke und auch daneben doch neue Tuja zu pflanzen (mir als Mieter, was er wußte), die koste auch nicht viel. Tuja kannte ich bisher nur unter "Lebensbaum" und gehörte kaum zu meinen Lieblingspflanzen, ist aber als Sichtschutz ganz gut geeignet. Ich entgegnete, ich hätte mir das noch nicht überlegt. Irgendwann grüßte er uns nicht mehr und meckerte noch ein paar Mal über Unwichtigkeiten am Gartenzaun. Beim letzten Mal reichte es mir und ich antwortete ihm, da er eh mit mir nicht mehr spreche, soll er seine Beschwerden schriftlich einreichen. Traurig so was; er hat ja noch seinen Doppelhaushälftenachbarn mit dem er  aber anscheinend auch nur zwangsweise-vernunftsorientiert spricht.


Donnerstag, 4. April 2013

Osterlamm




Leittrieb


Ich mache also eine Reihe von Pflanzvorschlägen, darunter auch laubabwerfende Hecken, die natürlich gar nicht gut ankommen, denn diese produzieren nicht nur Laub. Und hier höre ich manch eine Beschwerde von Kunden wie zum Beispiel: "Was meinen Sie, was wir hier schon an Laub rauskarren, mein Mann und ich machen im Herbst gar nichts anderes mehr!" (Warum neigen die Leute eigentlich so unglaublich zur Übertreibung beim Thema Laub? Hatten nicht die meisten doch ursprünglich das Grundstück wegen der so romantisch gewachsenen Buche gekauft, deren Schatten im heißen Sommer regelrecht eine Oase des Friedens ist?) Nein, die laubabwerfenden Hecken seien auch nicht immer blickdicht, also sozusagen nur zu 24/7, und das zwölf Monate im Jahr. Das stimmt nicht ganz, und dazu wäre dann auch noch zu sagen, dass Sie sich ja auch nicht zwölf Monate im Garten aufhalten, warum soll dann die Hecke dort immer gleich grün sein? Pape über Abgrenzung ("Plan P")